Den früher wild lebenden und auch den heute noch wild lebenden Pferde ist es angeboren, keine für sie giftigen Pflanzen zu fressen. Aber durch die Domestikation des Pferdes, hat es dieses Wissen vergessen oder ist nur noch sehr schwach vorhanden. Darum sollte der Reiter und Besitzer des Pferdes die wichtigsten Giftpflanzen kennen und darauf achten, dass das Pferd sie nicht frisst. Auch die Koppel sollte frei von diesen Pflanzen sein.

Maiglöckchen
(Convallaria majalis)
-enthält die giftigen Glykoside Convallatoxin und Conyallosid
-verursacht schwere Vergiftungen
-kann bei größeren Mengen zum Tod führen

Frühlings-Adonisröschen bwz. Sommer-Adonisröschen
(Adonis vernalis)

Liguster
(Ligustrum vulgare)
-enthält Bitterstoffe Ligustron und Syringin
-verursacht Durchfall
kann zum Tod durch Kreislaufbeschwerden führen

Buchsbaum
(Buxus sempervirens)
-Blätter und Samen enthalten Alkaloide
-verursacht Lähmungen und Koliken

Eibe
(Taxus baccata)
-alle Teile der Pflanze giftig, Nadeln hochgiftig
-bereits kleinste Mengen sind tödlich
-Tod durch Atemlähmung

Goldregen
(Laburnum anagyroides)
-alle Pflanzenteile giftig
-enthält die toxischen Alkaloide Cystisin und Methylcystisin
-Tod kann nach mehreren Stunden durch Lähmung der Atemwege eintreten
-verursacht Kolik, Krämpfe, Durchfall

Tollkirsche
(Atropa bella-donna)
-enthält die Alkaloide Atropin, Hyposcycamin, Scompamalin und Apoatropin (alles tödliche Gifte)
-Tod tritt durch Lähmung der Atemwege ein
Herbstzeitlose

(Colchicum autumnale)
-enthält das sehr giftige Alkaloid Colchicin
-drei Stunden nach dem Fressen treten erste Vergiftungserscheinungen auf
-verursacht Nahrungsverweigerung, Schweißausbruch, Kolik, Durchfall, Atemlähmung
Weitere Giftpflanzen, die wir aber nicht so genau beschreiben können:
Eisenhut
(Aconitum napellus)
-giftigste Pflanze Europas
-alle Pflanzenteile hochgiftig (Aconotin)
-Tod tritt bei akuter Vergiftung innerhalb von 1-2 Stunden ein

Schöllkraut
(Chelidonium majus)
Schwarzes Bilsenkraut
(Hyoscyamus niger)

Eiche
(leider nichts weiter bekannt)

Wasserschierling
(Cicuta virosa)

Gefleckter Schierling
(Conium maculatum)

Roter Fingerhut
(Digitalis purpurea)
-hochgiftig
-selbst im getrocknetem Zustand im Heu ist gefährlich
-enthält Glykoside
-zwei bis drei Gramm der getrockneten Blätter sind tödlich!
-verursacht starke Herzrhythmusstörungen bis zum Herzstillstand

Gelber Fingerhut
(Digitalis grandiflora)
Wirkung siehe roter Fingerhut

Großblütiger (blasser) Fingerhut
(Digitalis lutea)
Wirkung siehe roter Fingerhut
Stechapfel
-verursacht Atemlähmung, Hautreizung, Schüttelkrämpfe
Thuja
-verursacht Kolik und Darmentzündungem
Lupine
-sehr eiweißreich
-kann zu Hufrehe und Leberschäden führen
Farnkraut
-Vergiftungserscheinungen treten nicht sofort nach Fressen auf
-verursacht Gleichgewichtsstörungen, Abmagerung, Krämpfe
Efeu
-enthält Hederin
-heftiger Durchfall und Kolik
Buschwindröschen
-gesamte Pflanze ist giftig (Alkaloide)
-verursacht Magen- und Darmentzündungen, Durchfall, Herzschwächen und Nierenversagen
Besenginster
-enthält Alkaloide
-verursacht Erregungszustände und Lähmungserscheinungen
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Quelle: Buch "Basis-Pass Pferdekunde"
Zeichnungen: Marianne Golte-Bechtle, Stuttgart